Wenn man vom Kirchschlager Hauptplatz weg die Wiener Straße wandert, kommt man nach etwa einem halben Kilometer zu einer großen, über den Zöbernbach führenden Brücke. Es ist dies die Nachfolgerin einer mit großen Bögen ausgestattet gewesenen Brücke, die den offiziellen Namen „Schwartzenau-Brücke“ getragen hatte und im Jahre 1898 errichtet worden war. Erwin Freiherr von Schwartzenau hieß nämlich der damalige Bezirkshauptmann von Neunkirchen, der übrigens zur Brückeneröffnung persönlich nach Kirchschlag kam. Auf dem einen Brückenpfeiler ist übrigens auch der Name des Bezirkshauptmannes angebracht gewesen. Die Kirchschlager nahmen dies aber nicht so genau und haben immer nur von der „Großen Brücke“ gesprochen. Nur mein Vater, der im Jahre 1907 zum Vorsteher des Bezirksgerichtes Kirchschlag ernannt wurde, war in solchen Dingen stets sehr gewissenhaft und bezeichnete die Brücke immer mit dem offiziellen Namen.
Als dann nach dem Zweiten Weltkrieg der Verlauf der Wienerstraße etwas geändert wurde, trug man die Schwartzenau-Brücke ab und ersetzte sie durch eine andere, die zwar länger ist, aber keine so hohen Bögen hat wie ihre Vorgängerin. (Verschwundenes Kirchschlag, Dr. Bruno Schimetschek, im Mai 1998)