OSR Martin Schäffer (1921 – 2023)

Martin Schäffer wurde am 6. November 1921 in Bruck an der Leitha geboren.
Nach der Volksschule in Bruck an der Leitha besuchte er ab 1938 die staatliche Lehrerbildungsanstalt in Wiener Neustadt, wo er 1940 mit der Matura die Lehrerausbildung abschloss. Nach kurzer Tätigkeit als Volksschullehrer in Podersdorf am Neusiedlersee wurde er in die deutsche Wehrmacht eingezogen. 1946 kehrte er nach Bruck an der Leitha zurück, wo er als Lehrer an der Hauptschule angestellt wurde.

Geheiratet hat er 1947 Margarethe Riegler. Sie war die Ziehtochter des Komponisten der burgenländischen Landeshymne Peter Zauner.

1956 übernahm Martin Schäffer in Kirchschlag als Direktor die Leitung der Hauptschule, die er bis zu seiner Pensionierung 1985 leitete. Gleichzeitig war er damals auch für einige Jahre Leiter der Volksschule, der landwirtschaftlichen Fortbildungsschule und des Schülerheimes in Kirchschlag. Während seiner Direktion wurde 1973–1976 auch das neue Hauptschulgebäude errichtet. Er war auch viele Jahre im Pfarr- und Gemeinderat tätig.

1970 war Martin Schäffer Mitbegründer der Pfadfindergruppe Kirchschlag (gemeinsam mit Johann Schermann und Willibald Blaha). Martin Schäffer war seit 1934 Pfadfinder (damals in der Pfadfindergruppe St. Georg in Bruck an der Leitha).

Martin Schäffer war Mitglied des Kirchschlager Burgerhaltungsvereines und von 1984 bis 2020 engagierter Mitarbeiter im Heimat-/Stadtmuseum Kirchschlag. Besonders zwischen 2001 und 2010 organisierte er mehrere Sonderausstellungen im Museum. Auch veranstaltete er immer wieder Stadt- und Museumsführungen sowie zeithistorische Vorträge zur Geschichte Kirchschlags im 20. Jahrhundert.

Als langjähriger Leiter der Kirchschlager Ortsstelle des Bildungs- und Heimatwerkes kümmerte er sich besonders um die Erwachsenenbildung. Vielen Kirchschlagern unvergesslich sind die zahlreichen von Martin Schäffer organisierten kulturellen Busfahrten, wie z.B. in die Oper nach Preßburg/Bratislava oder zu den Niederösterreichischen Landesausstellungen.

Gemeinsam mit Dr. Bruno Schimetschek bearbeitete Martin Schäffer den 2. Band der „Geschichte der Marktgemeinde Kirchschlag“ (Kirchschlag 1996), wobei er die Darstellung der Kirchschlager Geschichte nach 1918 übernahm.

Er war auch an dem vom NÖ Bildungs- und Heimatwerk 1991 herausgegebenen „Industrieviertler Hausbuch“ maßgeblich beteiligt. Für dieses heimatkundliche Aufsatzsammlungswerk steuerte er auch zwei Beiträge bei: „Erinnerungen an die Brucker Zuckerfabrik“ und „Die Endphase des Zweiten Weltkrieges im südöstlichen Niederösterreich“.

Als Autor trat er zudem mit zahlreichen Zeitungsartikeln zur Zeitgeschichte in der regionalen Presse in Erscheinung. Zu nennen sind hier besonders Artikel in den Jubiläumsjahren 2001 und 2011 zu den Burgenlandkämpfen 1921 bzw. zum Gefecht von Kirchschlag am 5. September 1921 sowie Artikel zum Kriegsende 1945 und der unmittelbaren Nachkriegszeit.

Auszeichnungen:
Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land NÖ
Goldener Ehrenring der Stadt Kirchschlag
Stephanusorden in Silber der Erzdiözese Wien