Otto Pfeiffer wurde am 6. Juli 1850 in Kirchschlag als Sohn des Gemeindearztes Friedrich Pfeiffer geboren. Als fünfjähriges Kind zog er sich ein sehr schmerzhaftes und dauerndes Fussleiden zu, das ihn an der Absolvierung regelmäßiger Studien hinderte. Durch eifriges Selbststudium erwarb er sich außergewöhnliche Kenntnisse, die ihm die Teilnahme an verschiedenen Hochschulkursen ermöglichten. So nutzte er, als er als junger Mann nach Wien kam, die Zeit zum Besuch von Kursen über Pflanzen. Auch sein Maltalent bildete er weiter aus, indem er als Schüler ins Atelier des Tier- und Landschaftsmalers Anton Schrödl eintrat, als Hospitant die Kunstgewerbeschule bei Professor Karger besuchte und Vorträge über Kunst und Kunstwissenschaft bei Meister Hlawatschek hörte. Bald widmete er sich auch der Journalistik und wurde Redakteur der damaligen „Wiener Vorstadt-Zeitung“. Ab 1880 war er leitender Redakteur der Gartenzeitschrift „Illustrierte Flora“. Diese Tätigkeit übte er bis zu seinem 84. Lebensjahr aus.
Er war ein hervorragender Kenner des Gartenbaus und veröffentlichte dazu auch zahlreiche Schriften. Auch als Maler war er sehr erfolgreich, wobei er vor allem Kirchschlag und Umgebung in schönen Landschftsbildern festhielt. Er starb am 27. März 1937.
Die Bedeutung Pfeiffers für Kirchschlag: Otto Pfeiffer hat in seiner Villa Ecke Äußerer Markt/Stangerstraße (Äußerer Markt 9) ein Privatmuseum mit hauptsächlich heimatkundlichen Objekten eingerichtet, das er interessierten Gästen sehr gerne zeigte. Zu seinem Lebensende schenkte er seine Sammlung der Gemeinde Kirchschlag zwecks Errichtung eines Kirchschlager Heimatmuseums (realisiert wurde dies dann erst 1984 durch Dr. Bruno Schimetschek). Die Sammlung Pfeiffers bildet aber auch heute noch den Grundstock des Stadtmuseums.
Besondere Verdienste erwarb sich Pfeiffer auch als Obmann des Kirchschlager Verschönerungsvereines im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Pfeiffer förderte die touristische Nutzung der Gemeinde Kirchschlag durch die Anlegung von Wanderwegen (speziell am Schlosssberg) und die Aufstellung von Sitzbänken; aber auch der Blumenschmuck der Fenster war ihm ein besonderes Anliegen. (Geschichte der Marktgemeinde Kirchschlag, 2. Band, von Dr. Bruno Schimetschek und OSR Martin Schäffer)